Gehaltstabelle: Wie hoch die Bezahlung in der deutschen Private Equity- Branche ausfällt

Oktober 2017

eFinancialCareers.de

Viele junge Investmentbanker träumen von einer Karriere in Private Equity. „Der Wechselwille von jungen Bankern zu Private Equity ist ungebrochen“, weiß Headhunter Dirk Albütz von Fibance in Frankfurt. Sie hoffen, endlich an den wirklich unternehmerischen Entscheidungen mitzuwirken und nicht nur mit Exceltabellen zu jonglieren. „Große Private Equity Fonds unterhalten mittlerweile ähnliche ,Maschinenräume‘ wie Investmentbanken“, warnt Albütz.

Neben der vermeintlich spannenderen Tätigkeit lockt das große Geld. Doch auch hier droht ein Realitätsschock. „Auf dem Juniorlevel zahlen Private Equity-Fonds ähnlich oder nur leicht mehr als Investmentbanken“, sagt Albütz. „Die ersten Jahre muss ein
Investmentbanker oft einen kleineren Discount zum Banking hinnehmen, wenn er zu einem Private Equity-Fonds wechselt“, warnt Headhunterin Sabrina Tamm von Fibance. „Auf dem Analysten- und Associate-Level liegen die Grundgehälter auf der gleichen Ebene wie das M&A im Investment Banking“, sagt auch Personalberater Thomas von Ciriacy-Wantrup von Fricke Finance & Legal in Frankfurt. „Das eigentlich große Geld wird erst auf den höheren Rängen verdient.“

Auch Größe und Internationalität spielen bei der Vergütung eine große Rolle. „Es gibt die Großen wie Advent und 3i, die wie in London zahlen. Es gibt aber z.B. auch eine Gesellschaft, die sehr geizig ist, dafür aber nie jemanden entlässt und dann gibt es noch die ganz kleinen, wo auch Partner oft nur ein Grundgehalt von 100.000 bis 150.000 Euro erhalten“, sagt Tamm.

Die Zauberworte für das große Geld lauten Bonus und „Carried Interest“. Beim ersten handelt sich um eine Barkomponente, mit der die individuelle Arbeitsleistung im zurückliegenden Jahr honoriert wird. Im Unterschied zu den Investmentbanken sind Private Equity-Gesellschaften jedoch bei der variablen Vergütung weniger durch die Regulierung eingeschränkt als Investmentbanken. „Die Boni fallen von Private Equity-Gesellschaft zu Private Equity-Gesellschaft extrem unterschiedlich aus. Auch innerhalb der Gesellschaften gibt es große Unterschiede: Ein Junior bekommt einen Bonus von 10.000 Euro, ein anderer von 100.000 Euro“, erzählt von Ciriacy-Wantrup.

Das zweite Zauberwort lautet „Carried Interest“, wobei es sich um eine Beteiligung an dem Fondsvermögen handelt. „Es stellt so etwas wie ein langfristiges Anreizprogramm dar“, sagt Albütz. Das Geld fließe erst, wenn der Fonds aufgelöst werde oder Portfoliounternehmen gewinnbringend verkauft werden. Entsprechend unterschiedlich falle der „Carried Interest“ aus. „Der Carried Interest ist der große Treiber, aber kaum einzuplanen“, sagt auch Tamm. Ohnehin sei diese Erfolgsbeteiligung erst ab höheren Karriererängen üblich.